Das Leben in Kampala und das auf dem Land ist sehr unterschiedlich. Kampala bietet viele Supermärkte, Hotels, Restaurants mit internationaler Küche. Doch inzwischen sind Dinge für den täglichen Gebrauch auch in ländlichen Gebieten zu bekommen. Die Verkehrswege werden nach und nach ausgebaut.
Währung Uganda Shilling (UGX)
Wechselkurs 4.400 pro € (Dezember 2020)
Zeitzone East Africa Time (UTC +3 Stunden)
Klima (für Hauptstadt) Äquatorialklima
Einreise
Seit August 2016 müssen alle Reisenden nach Uganda ein sog. E-Visum vor der Reise online beantragen und es online bezahlen. Die dafür notwendigen Dokumente, wie der Pass, der Nachweis der Gelbfieberimpfung, Passbild, teilweise Reiseverlauf etc., müssen als Datei an das Immigration Department in Uganda geschickt werden. Nach Prüfung der Dokumente erhält der Antragsteller eine Bestätigung, damit kann an der ugandischen Grenze das Visum ausgestellt werden. Somit hat die ugandische Regierung auch eine Möglichkeit unerwünschte Personen zu erkennen und entsprechend zu reagieren.
Die Kosten für das Visum für die einmalige Einreise wurden im Juli 2016 von 100 USD auf 50 USD reduziert, die Kosten für die mehrmalige Einreise und für das sog. EAC-Visum, das gleichzeitig für die Einreise nach Kenia und Ruanda berechtigt, bleiben bei 100 USD. Das ugandische Ministry of Internal Affairs hält Informationen zur Einreise und dem Aufenthalt in Uganda bereit. Lohnenswert ist auch ein Blick auf die Seiten der Deutschen Botschaft in Kampala.
Wohnen und Versorgen
In Kampala gibt es eine große Auswahl an Gästehäusern und Hotels,; dies wird sich auf die Wohnungspreise auswirken. Auch in den größeren und mittelgroßen Städten werden Sie bei der Wohnungssuche fündig. Die Stromversorgung ist unregelmäßig, die Netzspannung beträgt 240 Volt. Die meisten Güter des täglichen Bedarfs finden Sie in der Hauptstadt und vieles auch in den weiteren Städten des Landes. Die Lebenshaltungskosten sind je nach persönlichen Bedürfnissen sehr unterschiedlich. Während viele Ugander mit einem USD pro Tag auskommen müssen, gibt es vor allem in Kampala durchaus Möglichkeiten, auch sehr viel Geld auszugeben.
Die ugandische Küche bietet einige Delikatessen. Je nach Region und Landschaftsform werden verschiedene Nahrungsmittel angebaut und zubereitet. In Zentraluganda ist das typische Gericht Matooke, ein aus Kochbananen hergestellter fester Brei, der meist in Bananenblättern gedämpft
wird. Immer mehr kommt Posho auf den Tisch, ein aus Maismehl zubereiteter schnittfester Brei. In Ostuganda wird vor allem Hirse angebaut, somit wird das Hauptgericht «Atapa» daraus und aus Maniok, in Uganda Cassava genannt, zubereitet. Süßkartoffeln sind ebenfalls in Ostuganda sehr verbreitet. An den Straßen werden gerne Chapatis und Samosas, mit Fleisch oder vegetarisch, verkauft.
Traditionell wird in Uganda für die Zubereitung von Gemüse und oftmals auch von Fleisch kein Öl verwendet, sondern im Süden die Soße aus Erdnüssen und im Norden aus Sesam zubereitet. Etwas gewöhnungsbedürftig ist sicher ein Gericht der Karimajong und anderer Nomaden, sie bevorzugen Blut, z.T. mit Milch gemischt.
Als Getränk wird in ländlichen Gebieten Hirsebier, das je nach Region anders heißt, z.B. Malwa im Süden des Landes, oder Ajono in Teso, gern aus langen Strohhalmen getrunken. Waragi, als Gin in Flaschen oder Plastiktüten im Handel, ist ebenfalls sehr beliebt. Vielerorts wird der Alkohol aber selbst gebrannt und ist nicht immer ungefährlich.
Doch Uganda verfügt auch über mehrere Bierbrauereien, Softdrinks werden ebenfalls im Land hergestellt und sind überall erhältlich. Die Familien in ländlichen Regionen stellen noch vielfach Säfte aus Maracuja oder Orangen frisch her.
Zwar ist Uganda ein Kaffeeanbaugebiet, doch als Kaffeetrinker muss man schon in gute Hotels oder Coffeeshops gehen, um einen Kaffee zu bekommen, der nicht durchscheinend ist und aus löslichem Kaffeepulver zubereitet wurde.
Gute ugandische Küche ist durchaus in den Restaurants des Landes zu finden, oftmals in den Garküchen recht günstig, oder eher teuer in der gehobenen Gastronomie. Internationale Küche findet man in Kampala in vielen Restaurants und eingeschränkt in kleineren Städten.
Geld
Die ugandische Währung heißt Uganda Shilling. Der Euro wird in den Forex Bureaus und Banken genauso gerne getauscht wie der USD. Die Wechselkurse waren lange relativ stabil, bis das Jahr 2011 von starken Schwankungen geprägt war. Seither sind viele Preise in Dollar festgelegt, jedoch meist in Ugandaschillingen zu zahlen. Erstmalig stieg der Wechselkurs im September 2015 auf knapp über 4000 UGX und stieg in der Folgezeit weiter an. Das Jahr 2019 war von sinkenden Kursen geprägt, im Dezember 2020 bekommt man allerdings wieder ca. 4.400 UGX für einen Euro.
Die ugandischen Banken haben in den letzten Jahre viele Fortschritte gemacht, sowohl in Kampala als auch in den meisten größeren Städten kann Geld am Automaten mit Kreditkarte und z.T. auch EC Karte abgehoben werden. Die Auszahlung erfolgt in Uganda Shilling. Allerdings ist es möglich ein Euro- bzw. Dollarkonto in einer Bank einzurichten, um darauf Geld zu überweisen.
Reisen und Verkehr
Generell sind Ugandas Transportmöglichkeiten vielfältig, Überlandbusse bieten eine schnelle Verbindung zu den größeren Städten und den Nachbarländern. Die Matatus, Kleinbusse für 14 Personen, bedienen die Strecken im ganzen Land aber auch Ziele innerhalb der größeren Städte. Meist sind sie zu schnell unterwegs, nicht immer in gutem Zustand, häufig überladen und daher sehr unfallträchtig. Sowohl Fahrzeuge als auch Straßen sind oftmals defekt und Fußgänger, Tiere und Gegenstände auf der Straße häufig nicht kalkulierbar.
Was wir unter Taxi verstehen, nennt man in Uganda Special Hire, den Preis sollte man vor Fahrantritt aushandeln. Seit einigen Jahren gibt es in Kampala die Uber-Taxen mit festen Preisen und per App buchbar. Überall sind die sogenannten «Boda-Bodas»-Motorradtaxen, unterwegs. Gerade im stauträchtigen Kampala schlängeln sie sich durch den Verkehr und versuchen die Kunden so ans Ziel zu bringen, dabei ist die große Unfallträchtigkeit zu beachten. Etwas sicherer sind die sogenannten Safe Bodas, Helme stehen für Fahrer und Fahrgast zur Verfügung, die Taxen sind registriert und die Fahrer haben eine Erste-Hilfe Ausbildung. Seit Dezember 2015 gibt es wieder eine kurze Bahnstrecke von Kampala nach Namanve für den Personenverkehr. Ansonsten verkehren lediglich wenige Güterzüge zwischen Kampala und Kenia.
Der Verkehr in Kampala ist eine Herausforderung, sowohl für Selbstfahrer als auch für Teilnehmer des öffentlichen Verkehrs. Der Stau kann Verzögerungen von Stunden zur Folge haben. Bereits bei der Wohnungswahl sollte man darauf zu achten, nicht allzu weit weg vom Arbeitsplatz zu wohnen.
Kinder und Schule
Die nächste deutsche Schule ist in Nairobi, Kenia. In Kampala gibt es allerdings eine gute Auswahl an Schulen mit internationalem Standard. Besuchen Sie für eine erste Orientierung die Seiten der Rainbow International School oder der Kabira International School.
Sicherheit
Uganda gilt als ein relativ sicheres Land. Dennoch rät das Auswärtige Amt dazu eine Annäherung an die kongolesische Grenze, wegen der dortigen Unruhen, zu vermeiden. Der Ausbruch von Gewalt im Südsudan kann sich immer wieder auf die angrenzende Region auswirken. Des Weiteren wird darauf hingewiesen, dass sich Demonstrationen auch spontan entwickeln und eskalieren können. Im April
2019 wurde eine amerikanische Touristin im Queen Elizabeth Park entführt. Reisende in diesen Park sollten vorsichtig sein und die Anweisungen der lokalen Behörden beachten.
Nach den Terroranschlägen im Westgate Einkaufszentrum in Kenia im September 2013, in der Küstenregion im Juni 2014 und November 2015, wird auch in Uganda immer wieder vor möglichen Anschlägen gewarnt. Menschenansammlungen sind generell zu meiden. Ein fürchterlicher Terrorakt mit über 70 Toten wurde beim Finale der Fußball-WM 2010 in Kampala verübt.
Reisewarnungen.
In Uganda sterben jedes Jahr über 3000 Menschen auf der Straße, 40 % davon sind Fußgänger. Als Ursachen gelten vorwiegend menschliches Versagen, zu schnelles Fahren, riskante Überholmanöver, überladene Lastwagen, heruntergefallene Ladung, Fahren mit Alkohol oder Drogen und oftmals ohne Führerschein. Viele Unfälle mit Toten oder Schwerverletzten ereignen sich bei der Nutzung der Motorradtaxen, die üblicherweise Boda bodas genannt werden. Gefahren wird meist ohne Helm, oft mit spärlicher Bekleidung und vielmals sitzen drei und mehr Personen auf dem Motorrad, dazu kommt noch das Gepäck. Die Regierung bemüht sich mit verstärkten Kontrollen den oftmals tödlichen Unfällen vorzubeugen. Anschnallen und Helmnutzung sollten auch in Uganda selbstverständlich sein.
Gesundheit
Trotz der Armut bemühen sich die Ugander um Hygiene. Doch gerade unterwegs sind offen angebotene Lebensmittel mit Vorsicht zu genießen.
Malaria ist weit verbreitet, denken Sie von daher an eine geeignete Vorbeugung. Vor Abreise sollten Sie sich tropenmedizinisch beim Arzt beraten lassen. Hinweise zu Ihrer Gesundheitsvorsorge bietet z.B. der Reisemedizinische Infoservice und das Auswärtige Amt. Informieren Sie sich auch über die medizinische und zahnmedizinische Versorgung in Uganda.
Zu beachten sind außerdem Erkrankungen wie AIDS, Geschlechtskrankheiten, Tuberkulose, Meningitis, Cholera oder Hepatitis. Ab August 2018 herrschte ein Ausbruch des hochansteckenden Ebolafiebers im Nachbarland, der Demokratischen Republik Kongo, in der Region Beni. Im Juni 2019 wurde die Krankheit erstmals nach Kasese eingeschleppt. Am 25. Juni 2020 wurde die Seuche von der WHO als besiegt erklärt. In jüngerer Zeit gab es vereinzelt Ausbrüche des Marburg-Virus, zuletzt Ende 2017 in Ostuganda.
Eine Gelbfieberimpfung ist für die Einreise nach Uganda vorgeschrieben. Laut WHO gilt die Impfung lebenslänglich, muss also nicht mehr aufgefrischt werden. Gelbfieber kommt nur extrem selten in Uganda vor, im Jahr 2016 wurden wenige Fälle im Westen des Landes nachgewiesen. Neuerdings werden am Flughafen die Impfpässe sogar nach einer Zwischenlandung in einem afrikanischen Land kontrolliert und das elektronische Visum ist nur mit Nachweis einer Gelbfieberimpfung zu bekommen.
Am 07. März 2020 war Uganda eines der ersten Länder das für Einreisende aus Corona Risikogebieten, darunter auch Deutschland, eine zweiwöchige Pflicht-Quarantäne verordnet hatte (diese gilt ab 01.10.2020 nicht mehr, es muss aber ein negativer Coronatest, nicht älter als 72 Stunden, vorgelegt werden). Zu dem Zeitpunkt hatte Uganda noch keinen nachgewiesenen Fall der Lungenkrankheit COVID 19. Inzwischen sind Fälle bekannt und die Regierung ergreift drastische
Maßnahmen. Es herrscht nächtliche Ausgangssperre zwischen 21.00 und 5.30 Uhr. Der Mindestabstand zwischen Personen beträgt zwei Meter. Maskenpflicht gilt im gesamten öffentlichen Raum, auch im öffentlichen Verkehr. Die Situation wird überwacht. Tests auf COVID 19 werden vor allem im Virus Research Institut in Entebbe durchgeführt. Allerdings konnten inzwischen mobile Testzentren auch an den Außengrenzen installiert werden. Alle ankommenden LKW Fahrer werden getestet und bei positivem Ergebnis zurück geschickt.
Telekommunikation
Die Nutzung des Internets wird auch in Uganda immer beliebter. Laut einer Umfrage nutzten Ende 2019 bereits 42 % der Bevölkerung das Internet, dabei ist die Anzahl der Nutzer von sog. Mobile Money, also des Geldtransfers über das Handy, ebenfalls ansteigend. Sehr beliebt ist auch die Nutzung von Internetcafés. In vielen Städten gibt es WLAN-Hotspots, zum Beispiel in Shopping Malls oder Cafés. Heftige Diskussionen löste die Einführung der Steuer auf soziale Medien wie WhatsApp, Facebook, Twitter etc. aus. Für die Nutzung müssen täglich 200 UGX bezahlt werden.
Es gibt mehrere Internetprovider in Uganda. Die Zuverlässigkeit der Internetverbindung variiert je nach Ort und Netzbetreiber, ist aber meistens sehr gut. In den großen Städten gibt es oft gut ausgebaute LTE-Netze.
Kabelgebundene Internetverbindungen und echte Flatrates sind unüblich. Üblich sind sogenannte “Bundles”, das heißt man kauft sich ein bestimmtes Datenvolumen, gültig für einen bestimmten Zeitraum (z.B. 10 GB für 30 Tage).
Telefonieren
Kommunikation ist für die Menschen in Uganda sehr wichtig. Die Installierung eines Festnetzanschlusses mag in Kampala oder den kleineren Städten mit einigem Nachhaken noch möglich sein, doch für die ländliche Bevölkerung ist dies oftmals ein Ding der Unmöglichkeit. Dank der Mobiltelefone ist inzwischen fast jeder irgendwie zu erreichen. Das Netz ist fast flächendeckend,
Lücken gibt es noch in den Nationalparks und in abgelegenen Regionen. Unterwegs gibt es viele öffentliche Telefone, an kleinen Ständen mit einer Person als Dienstleister. Seit Anfang 2018 müssen alle Simkarten persönlich registriert werden, dies soll Kriminalität im Land verhindern.
Wetter
Reisen Sie bald aus und sind daher an den aktuellen Wetterdaten interessiert? Dank der Höhenlage (durchschnittlich 1000 – 1300 m über dem Meeresspiegel) hat Uganda ein sehr angenehmes Klima.
Die Temperaturen betragen im Durchschnitt 21 – 25°C. Allerdings ist es in den Bergregionen ziemlich kühl. In den nördlichen Landesteilen ist es wärmer, vor allem im Nordosten, in Karamoja. Die Regenzeit dauert von März bis Mai, doch sind auch von Oktober bis November Regenfälle zu erwarten
.
Nützliche Adressen und Kontakte
Im deutschsprachigen Afrikaportal finden Sie eine Vielzahl an Infos und Tipps zu Veranstaltungen, Events, Kultur, Business, Fernsehsendungen und vieles mehr zum Thema «Afrika». Uganda ist dabei gut vertreten.
Der Verein Jugendhilfe Ostafrika fördert das Fahrrad als angepasstes Transportmittel in Ostafrika, organisiert Fahrradpatenschaften und arbeitet außerdem mit Projekten im Gesundheits-, Bildungs- und landwirtschaftlichen Bereich zusammen.
Tukolere Wamu, gemeinsam für Eine Welt e.V. ist ein Verein zur Förderung von Selbsthilfeinitiativen in Afrika. Seit Beginn der Initiative wurden und werden über 130 Projekte, vor allem in den Bereichen Gesundheitsförderung, Aus- und Weiterbildung, Verbesserung der Lebensumstände für bestimmte sozial schwache Zielgruppen u.a. in Uganda gefördert.
Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist die Sozialmanagerin Gertrud Schweizer-Ehrler. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite zu Uganda die Inhalte veröffentlicht werden.