Energieversorgung

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Das Ziel der ugandischen Regierung ist eine universelle Stromversorgung der ländlichen Bevölkerung bis zum Jahr 2035. Hatten im Jahr 2006 lediglich 10 % der Ugander Strom, sind es jetzt 28 %. Seit 2018 fördert die Regierung die Stromanschlüsse in Haushalten indem sie die Kosten bis zum Haus übernimmt, so bleiben dem Stromkunden lediglich eine Gebühr, ggf. ein Strommast und die Verkabelung im Haus zu finanzieren. 

Den Großteil seines Energiebedarfs deckt Uganda immer noch aus Brennholz und Holzkohle. Folge sind kontinuierlich abnehmende Baumbestände. Uganda beteiligt sich an den sog. Carbon Offsetprogrammen für CO2-Ausgleichsmaßnahmen. Ob dies der Bevölkerung nützt oder eher schadet ist jedoch umstritten. Um Plantagen anzulegen wird Land benötigt, das zuvor auf unterschiedliche Art von der ländlichen Bevölkerung genutzt wurde, häufig sind Vertreibungen die Folge. Angelegt werden vorwiegend Monokulturen, meist Pinien, dies macht wiederum den Einsatz von Herbiziden notwendig mit allen Nachteilen für die Umgebung, die Felder der Kleinbauern und die Umwelt. 

Seinen Strom bezog Uganda lange Zeit nur aus dem Wasserkraftwerk am Owen-Fall. Ein zweiter Staudamm, ebenfalls am Nil, an den Bujagali Fällen, wurde Anfang 2012 in Betrieb genommen. Der Bau führte zu heftigen und kontroversen Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern. Im Moment ist der Karuma Staudamm im Norden des Landes im Bau. Die anvisierte Nutzung der bekannten und im Nationalpark gelegenen Murchison Falls zur Energiegewinnung findet heftigen Widerstand in der Bevölkerung und der Nationalparkbehörde. Viele hoffen, dass das Projekt nicht umgesetzt werden wird.  

Uganda leidet unter Klimaveränderungen, unter anderem auch provoziert durch massive Abholzung an den Uferflächen. Die Ugander spüren die Konsequenzen deutlich: Der Strom wird vorwiegend aus Wasserkraft gewonnen, ist knapp und wird rationiert. Internetcafés, Kleinbetriebe und Industrieanlagen können nicht bzw. nur noch eingeschränkt arbeiten. Als Notlösung rattern immer mehr Dieselgeneratoren, dies lässt wiederum die Kraftstoffpreise steigen. Der hohe Strompreis führt auch dazu, dass Strom illegal abgezweigt wird. Im Moment beklagt Ugandas Strombehörde UMEME einen Verlust von 40 % der Strommenge, das zumeist durch Diebstahl, ein kleinerer Anteil durch das kaputte Stromnetz.

Die Umweltbehörde gab eine Studie über den Anbau von Bio-Kraftstoffen in Auftrag. Palmölplantagen existieren bereits, vorwiegend auf den Sese-Inseln, die ölhaltige Jatrophapflanze stellt ein weiteres Potenzial dar. 

Für die vorwiegend dezentral lebende Bevölkerung eignet sich Solarenergie, jedoch bleibt diese für viele weiterhin unerschwinglich. Ein Photovoltaik Kraftwerk in Soroti ging bereits 2016 in Betrieb und ist für die Versorgung von 40.000 Haushalten ausgerichtet, ein weiteres ist in Tororo im Bau. Beide Kraftwerke und eine gute Anzahl an kleinen Wasserkraftwerken sind im Rahmen des Programms GET Fit Uganda am Entstehen. Finanziert u.a. von der KFW soll Energie unter Einbeziehung der Privatwirtschaft klimaschonend produziert werden, dies soll Wachstum fördern aber auch zu Armutsbekämpfung beitragen.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, in Kooperation mit Unternehmern, bastelt an weiteren Ideen der Energieversorgung für den ländlichen Raum. 

Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist die Sozialmanagerin Gertrud Schweizer-Ehrler. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite zu Uganda die Inhalte veröffentlicht werden.