Das Land liegt am Äquator, durch die Höhenlage des zentralen Hochbeckens ist das Klima dennoch angenehm mit einer Durchschnittstemperatur von 23 Grad. Regional gibt es starke Unterschiede, während in Kampala das Thermometer häufig über 30° C klettert, ist dies in Kabale, im äußersten Südwesten, selten. Dort kann es nachts bis auf 3° C abkühlen. Uganda beherbergt insgesamt zehn Nationalparks und mehrere Naturreservate. Seit 1994 gehören der Bwindi Impenetrable National Park (dort leben ca. die Hälfte der noch verbliebenen Weltpopulation der Berggorillas) und der Rwenzori-Mountains-Nationalpark mit seiner einzigartigen Landschaft, zum UNESCO-Weltnaturerbe. Natur und Umweltschutz findet zum Teil auch über die Grenzen hinweg statt.
Uganda war Pilotland für die Überwachung des SDG-Ziels 6.6 zum Schutz und zur Wiederherstellung wasserbezogener Ökosysteme. Im Rahmen des Projekts wird für das ugandische Ministerium für Wasser und Umwelt ein benutzerfreundliches digitales System entwickelt. In Zukunft sollten auch andere ostafrikanische Länder dabei mitwirken.
Uganda ist Teil des Großen Afrikanischen Grabenbruchs (Great Rift Valley), dessen Zentralafrikanischer Graben die Westgrenze des Landes markiert. Entlang dieser tektonischen Bruchzonen bildeten sich vulkanische Gebirge wie die Ruwenzoriberge, die seit alters her wegen der im Nebel verhangenen Bergspitzen auch «Mondberge» genannt wurden, und Seen wie der Albertsee und der Edwardsee. Schon im Altertum wurde darüber spekuliert, ob hier der Nil seinen Ursprung hat. Die Magheritaspitze (5149 m hoch), die von einer ewigen Schneedecke bedeckt ist, ist der höchste Gipfel des Mount Stanley, des höchsten Bergs des Ruwenzori-Gebirges. Über den Gipfel verläuft die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo. Nach neueren Forschungen werden die Gletscher in 15 Jahren verschwunden sein. In den Höhenlagen zwischen 3000 und 4000 Metern kommt im Ruwenzori-Gebirge eine einzigartige Flora vor, die sich durch sogen. Gigantismus (Riesenwachstum der Pflanzen) auszeichnet und dadurch das Gebirge zum Ziel vieler Expeditionen macht.
Uganda ist das wasserreichste Land Ostafrikas, ca. 1/5 der Landesfläche besteht aus Wasser. Der Nil hat einen seiner Ursprünge in Uganda, eine Quelle befindet sich am Ausgang des Viktoriasees bei Jinja. Der sog. Viktoria-Nil fließt über die Owenfälle, durch den Kyogasee und über die Murchisonfälle in den Albertsee. Die Nutzung des Nilwassers wurde vor 75 Jahren in Verträgen geregelt. Diese sollen nun erneuert werden. Experten warnen davor, dass ohne klar Regelung Afrika in Zukunft ein Krieg um die Wassernutzung drohe.
Bisher galt Uganda als arm an Bodenschätzen, außer geringen Kupfervorkommen in Ugandas Westen waren kaum wertvolle Mineralien zu finden. Dies änderte sich durch die Ölfunde in der Region des Albertsees nahe der Grenze zur Demokratischen Republik Kongo wesentlich. Der Goldrausch begann in Karamoja, aber dehnt sich derzeit auf andere Regionen aus. Während viele Menschen versuchen, selber nach dem teuren Metall zu graben, fördert die Regierung die Ansiedlung von Investoren zum Goldabbau im großen Stil.
Uganda beherbergt den größten tropischen Binnensee, der gleichzeitig zweitgrößter Frischwasser See der Welt ist, den Lake Victoria. Der englische Abenteurer und Afrikaforscher Speke hat ihn im vorletzten Jahrhundert als erster Europäer entdeckt und zu Ehren seiner Königin «Lake Victoria» getauft. Doch inzwischen ist der See ein ökologisches Problemkind. Die ursprünglich in Südamerika vorkommenden Wasserhyazinthen, breiten sich in Ugandas Gewässern aus. Sie nehmen den Fischen den Sauerstoff, behindern die Schifffahrt und verstopfen die Abflüsse des Sees. Die internationale Stiftung für Umwelt und Natur Global Nature will auf den dramatischen Fischrückgang, die Zerstörung der Ufervegetation und die wachsende Verarmung der am See lebenden Bevölkerung aufmerksam machen. Die Organisation ernannte den Viktoriasee gar als Bedrohten See des Jahres 2005. Über Jahre sank der Wasserspiegel, die Folgen wirkten sich auf Fischerei und Energieproduktion an den Kraftwerken am Nil aus. Kritiker vermuteten, dass Uganda heimlich zu viel Wasser aus dem Viktoriasee in den Weißen Nil leitete, um so den Energiebedarf des Landes zu decken.
Seit Januar 2019 regnete es in Ostafrika viel zu viel. Die über zwanzig Zuflüsse des Viktoriasees brachten Unmengen Wasser in den See. Sumpf- und Feuchtgebiete am See wurden unterspült und brachen ab, schwimmende Inseln entstanden. Einige gelangten in die Kraftwerke und verstopften die Turbinen. Stromausfälle im ganzen Land waren wohl noch das geringste Problem. Durch den verstopften Abfluss in den Nil stieg der Wasserspiegel des Sees auf über 13,5 m über dem normalen Level. Fischerdörfer und ganze Inseln überschwemmten, Menschen kamen zu Tode, Straßen wurden überflutet, sogar die Landebahn des Flughafens in Entebbe war in Gefahr zu überschwemmen.
Hotels und Resorts verloren ihre Strände, manche gar ihre Gebäude in den Wassermassen. Auch Ugandas Tiere leiden unter den Wassermassen. Ngamba Island, die vielen verwaisten oder aus der Gefangenschaft geretteten Schimpansen eine sichere Heimat bietet, wurde teilweise überschwemmt. Allerdings gehen die Wassermassen nun zurück, so dass eine Wiedereröffnung am 01. Oktober 2020 möglich war.
Dürre oder Überschwemmung in Ostafrika
Die Regierung Ugandas bemüht sich um internationale Kooperation im Kampf gegen die Folgen des Klimawandels. Auch auf nationaler Ebene gibt es vielfache Bemühungen. Im Jahr 2019 wurde 24 Jahre alte nationale Umweltgesetz überarbeitet. Eine Änderung war angesichts der massiven Infrastrukturprojekte im Energiesektor wie der geplanten Raffinerie und der Pipeline der bevorstehenden Ölförderung, der zunehmenden Verstädterung und des daraus resultierenden Landdrucks sowie des Klimawandels erforderlich.
In Kampala werden immer mehr ungeplante Siedlungen in Feuchtgebiete gebaut, die Stadtverwaltung bemüht sich Abwassergräben zu bauen, um ein Minimum an Hygiene zu erhalten, aber auch die Feuchtgebiete zu erhalten und die Bevölkerung über die Auswirkungen des Klimawandels aufzuklären. Kampala soll sogar als Modell für andere afrikanische Länder dienen. Eine Strategie ist dabei die Herstellung von Briketts aus Abfallprodukten, um den Holzkohleverbrauch als Brennstoff zu reduzieren, die Einführung von Straßenlaternen mit Solarbetrieb, Schulküchen mit Biogas u.v.m. Immer wieder kommt es zu Katastrophen.
Mitte 2011 herrschte in ganz Ostafrika, inklusive Uganda, die schlimmste Dürrekatastrophe seit 60 Jahren, fast 12 Millionen Menschen waren betroffen. In Uganda traf es vor allem den Osten und Norden, dabei vor allem die ohnehin schon von Unruhen gebeutelte Karamoja-Region. Ganz Ostafrika wurde im Jahr 2016 erneut vom weltweiten «El Niño»- Phänomen betroffen. Es führte zu extremen Wetterlagen, die zweite Regenzeit fiel auch in Uganda fast komplett aus, die Preise stiegen an. Laut dem Krisenbericht der Regierung waren Anfang 2017 rund elf Millionen Menschen von der Krise betroffen. Nach den Regenfällen Mitte des Jahres hatte sich die Lage etwas entspannt.
Auf trockene folgen nasse Jahre, so auch seit der zweiten Jahreshälfte 2019. Dies ist für manche Bauern eine große Hilfe, doch der Regen kam zur falschen Zeit und verursachte häufig mehr Schäden als Nutzen. Mehrere Erdrutsche zerstörten Häuser, Felder und führten zu Todesfällen. Vor allem in den sonst sehr trockenen Regionen des Landes, wie in Karamoja, wurden neue Probleme geschaffen, Straßen waren kaum noch passierbar, Preise stiegen. Wie nach jeder Überflutung traten vermehrt Fälle von Malaria und Cholera auf.
In noch kaum dagewesener Weise trafen übermäßige Regenfälle Uganda in der ersten Jahreshälfte 2020. Im Mai 2020 traten Flüsse über die Ufer, Überflutungen waren die Folge. Besonders heftig traf es Westuganda. Über 100.000 Menschen verloren ihr Zuhause, das Kilembe Hospital wurde zerstört, Menschen ertranken. Aber auch in Ostuganda kam es zu katastrophalen Zuständen. Der Zugang von Mbale über Sironko nach Karamoja musste gesperrt werden, nachdem die Brücke weggeschwemmt wurde. Im Mount Elgon Gebiet hielten die Brücken den Wassermassen nicht Stand und wurden zerstört.
Die Umweltbewegung war in Uganda seither eher unscheinbar. Doch als der Viktoriasee unweit ihres Elternhauses über die Ufer trat beschloss die 23 jährige Vanessa Nakate aktiv zu werden und gründete Fridays for Future Uganda. Traurige Berühmtheit erlangte sie, nachdem ihr Foto, das sie auf einem Gruppenbild auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos zeigt, nachträglich ausgeschnitten wurde. Sie kreidete dies als Form von Rassismus an und erhielt anschließend viel Zuspruch v.a. in den sozialen Medien.
Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist die Sozialmanagerin Gertrud Schweizer-Ehrler. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite zu Uganda die Inhalte veröffentlicht werden.