Circa 75,6 % der Bevölkerung Ugandas leben in ländlichen Regionen, die meisten Menschen sind in der Landwirtschaft involviert. Doch das schnelle Bevölkerungswachstum und damit der Bedarf an Land, an Bildung und Jobs, Wohnraum und besserem Lebensstandard wie fließendem Wasser oder Strom ziehen immer mehr Menschen in die Städte. Nicht nur die großen Städte wachsen, auch entlang der Straßen und an Kreuzungen entstehen immer dichtere Siedlungen. Die notwendige Infrastruktur, wie Wasser und Abwasserversorgung, Strom, Straßen und Sanitärversorgung, sind jedoch weitgehend unzureichend. Die mit Abstand größte Stadt Ugandas ist Kampala mit einer Einwohnerzahl von ca. 1,7 Millionen, allerdings wird die Anzahl der Menschen auf über zwei Millionen geschätzt.
Damit konzentrieren sich fünf Prozent der Bevölkerung des Landes in der Hauptstadtregion. Derzeit erstreckt sich die Stadt auf 24 Hügel, umgeben von Sumpfgebieten. Am Rande Kampalas wachsen ungeplante Siedlungen, vielfach Slums, mit vorwiegend armer Bevölkerung. Die Regierung hat versucht, adäquate Wohnungen für die dort siedelnden Menschen zu bauen, doch hat dies eher zu einer Verschiebung der Slumsiedlungen in noch schlechtere Siedlungsgebiete geführt – die neuen Wohnungen werden von einer etwas besser gestellten Bevölkerungsschicht gerne genutzt. Ein weiterer Aspekt, der die Zersiedlung in Kampala fördert, ist die Siedlungsstruktur; die vor allen eingeschossigen Wohnhäuser verbrauchen viel Land, das an anderer Stelle fehlt. Trotz der unhygienischen Bedingungen, dem schlechten Müllmanagement, der allgegenwärtigen Armut und zumeist ungesunder Wohnsituation sind die Slums geprägt von großer Geschäftigkeit.
Lange Zeit galt Jinja als zweitgrößte Stadt Ugandas (99.500 Einwohner). Bedingt durch Unruhen und Flüchtlingsströme im Norden führt nun aber Gulu (190.000 Einwohner), gefolgt von Lira (160.000 Einwohner) die Liste der bevölkerungsreichsten Städte Ugandas an.
Verkehrsinfrastruktur
Was die Verkehrsinfrastruktur betrifft, so bilden Straßen den Hauptverkehrsträger Ugandas. Circa 90 % des Transportaufkommens werden darüber bewältigt. Die existierenden Hauptverbindungswege sind inzwischen in relativ gutem Zustand, allerdings mangelt es oftmals an Reparaturen. Gerade im ländlichen Raum fehlen gut befahrbare Verkehrswege. Die ugandische Regierung plant derzeit mit internationaler Hilfe ein langfristiges Ausbauprogramm, einer der großen Geldgeber dabei ist China. Nach über 6-jähriger Bauzeit wurde der langersehnte Entebbe Express Highway Mitte 2018 endlich eingeweiht, allerdings ist das erste Maut-System des Landes noch nicht einsatzbereit. Außerdem steigt die Zahl der Unfälle mit Fußgängern, die versuchen die Straße zu überqueren, Entebbes Politiker fordern sichere Übergänge.
Bereits im Jahr 1926 wurde in Jinja die erste Brücke über den Nil gebaut, damals für die Eisenbahn. Doch auch der gesamte Verkehr von der Küste Kenia kommend nach Kampala bzw. in den Westen des Landes, nach Ruanda oder den Kongo, muss den Nil überqueren, der Großteil des Verkehrs nutzte dazu die 1954 gebaute Nalubaale Brücke in Jinja. Die zweite Option ist die Karuma Brücke, ca. 285 km nilabwärts im Norden gelegen. Ende 2018 konnte die nun vierspurige moderne Brücke über den Nil fertiggestellt werden. Das 125 Millionen USD teure Bauwerk wurde vorwiegend durch einen Kredit der japanischen Regierung finanziert.
Die wenigsten Menschen in Uganda haben ein eigenes Fahrzeug. Sie sind auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen. Busse und Kleinbusse, die sog Matatus, fahren fast alle Destinationen im Land an. Eine Herausforderung ist dies in Kampala, wo der Stau täglich den Verkehr für Stunden lahm legt. Einen Ausweg bilden hier die sog. Bodas, die Motorradtaxen, allerdings nicht ohne Unfallgefahr. Eine Alternative sind die sogenannten Safe Bodas. Ihre Fahrer sind registriert, haben einen Erste-Hilfe-Kurs absolviert und es herrscht Helmpflicht für Fahrer und Beifahrer. Im ländlichen Raum bieten auch die Fahrradtaxen noch eine Option im öffentlichen Nahverkehr.
Die Eisenbahn, einst in der Kolonialzeit erbaut, verband die kenianische Küstenstadt Mombasa, aber auch Nairobi, Eldoret und Kisumu mit Ost- und West- bzw. Nordwestuganda. die Strecke ist in die Jahre gekommen und war über viele Jahre kaum noch in Betrieb. Bereits im Jahr 2013 wurden die Verträge zum gemeinsamen Ausbau des ugandischen und kenianischen Streckennetzes unterschrieben, vom Anschluss an den Südsudan, nach Burundi und Kisangani in der Demokratische Republik Kongo war die Rede.
Seit Mai 2017 ist der Streckenabschnitt Mombasa – Nairobi in Betrieb. Seither stockt der Bau der Eisenbahn. Ob es jemals zur Finanzierung des letzten kenianischen Abschnittes bis an die ugandische Grenze kommen wird, ist noch unklar. Uganda hofft zwar noch immer auf den Anschluss an Kenia, hat aber begonnen mittelfristig das alte Streckennetz zu rehabilitieren. Bisher verkehren wenige Züge zwischen Kampala über Jinja bis zur kenianischen Grenze. Ca 1.500 Passagiere nutzen täglich den im Jahr 2015 wieder eingesetzten Zug vom Bahnhof in Kampala bis nach Namanve im Osten der Stadt.
Nach über 10 jähriger Pause sind seit 2018 wieder Frachtschiffe auf dem Viktoriasee unterwegs. Die Strecke führt von Mwanza in Tansania nach Port Bell in Uganda. Uganda verfügt über einen internationalen Flughafen in Entebbe, unweit der Hauptstadt Kampala gelegen. In Zusammenhang mit dem geplanten Bau einer Ölraffinerie in Hoima, im Westen des Landes, ist ein weiterer internationaler Flughafen im Bau, die Fertigstellung wird 2021 erwartet. Weitere 45 Flugplätze und Landepisten stehen für den Luftverkehr zur Verfügung. In Soroti, Ostuganda, befindet sich die Flugschule für Ostafrika. Uganda hat wieder eine eigene Airline. Nach 20 Jahren Pause wurde die einst von Idi Amin im Jahr 1977 gegründete Airline im August 2019 wieder in Betrieb genommen. Bisher werden Ziele in Ostafrika wie Bujumbura, Juba, Mombasa, Nairobi, Kilimanjaro Airport, Dar-es-Salaam und Mogadishu angeflogen, später sollen noch Langstreckenflugzeuge dazukommen.
Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist die Sozialmanagerin Gertrud Schweizer-Ehrler. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite zu Uganda die Inhalte veröffentlicht werden.