Bis Mitte des letzten Jahrhunderts hatte Uganda noch gute Waldreserven. Während der Diktatur Idi Amins wurde fast die Hälfte des Waldes gefällt. Seither geht der Waldbestand stetig zurück, im Moment bei einer Abholzungsrate von jährlich ca. zwei Prozent und einer noch verbliebenen Waldfläche von ca. sieben Prozent. Geht die Abholzung so weiter, gibt es in 40 Jahren in Uganda keinen Wald mehr. Investoren sind in Uganda sehr willkommen. Doch vielmals benötigen sie große Landflächen zum Anlegen von Plantagen. Nicht selten bedeutet dies den Kahlschlag der noch wenigen Regenwaldgebiete, wie des Mabira-Waldes in Ostuganda oder des Regenwaldes auf den Inseln des Viktoriasees. Angebaut werden sollen Zuckerrohr bzw. Ölpalmen. Doch es regt sich auch Protest im Land; bei einer Demonstration im Jahr 2007 mit über 1000 Teilnehmern gegen den Kahlschlag des Waldes kamen drei Menschen ums Leben. Damals wurde die Abholzung von Teilen des Mabira-Waldes untersagt, jedoch versuchte der Präsident 2011 erneut einen Großteil des Waldes an die indische Sugar Corporation of Uganda Limited (SCOUL) zu geben. Erneute Proteste verhinderten dies, zumindest bis jetzt!
Wie fatal Abholzung sein kann, zeigten die Erdrutsche im Mount Elgon-Gebirge mit hunderten Toten im März 2010. In den Bergregionen kommt es immer wieder zu Schlammlawinen, mit zahlreichen Toten. Im Juni 2012 wurden in der Bududa-Region in Ostuganda weitere drei Dörfer verschüttet, im Juni 2019 wurden abermals 150 Häuser zerstört, mindestens fünf Menschen starben, weitere Erdrutsche in unterschiedlichen Regionen Ugandas traten im Mai 2020 auf. Die Gefahr ist nicht gebannt, laut ugandischer Nationalparkbehörde weisen die Berge oberhalb des stark besiedelten Gebietes bis zu 1,5 m tiefe Risse auf, die bei starkem Regen weitere Erdrutsche verursachen könnten. Von der Gefahr sind ca. 8.000 Menschen betroffen.
Früher hielt der Bergregenwald die Erdkrume fest. Durch den Bevölkerungsdruck, gerade im Osten Ugandas, pflanzen die Bauern heute ihre Feldfrüchte immer höher am Berg. Nun sollen im und rund um den Mount Elgon-Nationalpark zehn Millionen Bäume gepflanzt werden, finanziert wird das Projekt vom UNDP, der britischen und der walisischen Regierung. Dass die Zerstörung der Ökosysteme im Zusammenhang mit der Übertragung von Krankheiten auf den Menschen steht, wird schon länger diskutiert. Am Rand des Kibale Nationalparks kommen sich Mensch und Primaten immer näher. Nun fördert sogar die Corona Pandemie die Abholzung weiter, da viele Menschen kein reguläres Einkommen mehr haben.
Als ein positives Beispiel für den Erhalt der Natur, stellte Uganda von 2006 bis 2009 zwölf Feuchtgebiete und das Ruwenzorigebirge unter den Schutz der Ramsar-Konvention.
Die Texte stammen vom Länderportal der GIZ, welches vom Netz genommen ist. Verfasser ist die Sozialmanagerin Gertrud Schweizer-Ehrler. Die Urheber wurden informiert, dass auf meiner Tourismusseite zu Uganda die Inhalte veröffentlicht werden.